Ehrenamtlicher Einsatz in der Freizeit tut gut: Er stärkt zum Beispiel den Zusammenhalt in einem Verein, hilft der Umwelt und unterstützt ältere Menschen. Was bisher kaum wissenschaftlich untersucht war, ist der gesundheitliche Nutzen für die ehrenamtlich Tätigen selbst. Ein Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und des Digitalen Demenzregisters Bayern (digiDEM Bayern) hat nun herausgefunden: Die Freiwilligenarbeit kann sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit der Ehrenamtlichen auswirken.
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Ein Forschungsprojekt zur Gesundheitskommunikation sucht für eine wissenschaftliche Studie Personen, die sich mit dem Gedanken an ein Zahn-, Hüft-, Knie- oder Cochlea-Implantat tragen. Im Rahmen der Untersuchung soll ein besseres Verständnis dafür entwickelt werden, wann bei Patient*innen, die eine Implantatbehandlung erwägen odererhalten werden, welche Fragestellungen und Herausforderungen auftreten und wie ihren Informationsbedürfnissen jeweils am besten begegnet werden kann.
Die Studie wird von Forschenden des Hanover Center for Health Communication an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsverbundes mit der Medizinischen Hochschule Hannover, der Leibniz Universität Hannover, der TU Braunschweig und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung durchgeführt.
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Land Niedersachsen fördert weitere vorklinische Entwicklung des optischen Cochlea-Implantats
Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung bewilligen Forschenden der Universitätsmedizin Göttingen, der Leibniz Universität Hannover und der Exzellenzcluster Multiscale Bioimaging und Hearing4all Mittel aus dem Förderprogramm zukunft.niedersachsen. Förderung des Projekts zur Entwicklung des optischen Cochlea-Implantats für die Wiederherstellung des Hörens beim Menschen im Rahmen der Ausschreibung „Durchbrüche“ mit rund 0,7 Mio. Euro.
Bild: Designstudie: Optogenetisches Cochlea Implantat als Kombination aus Medizinprodukt und Gentherapeutikum. Foto: umg/Keppeler/Moser
Von der Methode zur Haltung: Eine Heranführung an die aktive Patientenbeteiligung in der Gesundheitsforschung
Um Gesundheitsforschung bedarfsgerechter zu gestalten, ist es wichtig, Patientinnen und Patienten aktiv am Forschungsprozess zu beteiligen. Eine neue Veröffentlichung des DLR Projektträgers bietet hierfür Anregungen und praktische Tipps. Sie richtet sich insbesondere an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der klinischen Forschung.
Aktuelle Studie zeigt: Menschen grenzen andere nicht beliebig, sondern strategisch aus
Menschen grenzen Menschen aus – Aus welchen Gründen und in welchen Situationen Menschen andere ausschließen, hat Juniorprofessorin Dr. Selma Rudert in einem Team aus Forscherinnen und Forschern der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und der Universität Basel untersucht. Das Ergebnis: Menschen grenzen andere Personen aus, die sich ihrer Ansicht nach unangemessen verhalten oder entbehrlich für die Ziele der Gruppe sind – und das durchaus strategisch.
Foto: Christiane Büttner
Im großangelegten Forschungsverbundprojekt NeuroSensEar entwickelt die Technische Universität Ilmenau eine von der Biologie inspirierte Technologie, die hocheffiziente Hörgeräte möglich macht. (Die CIV NRW News berichtete:) Menschen mit Hörbeeinträchtigung sollen damit ihre Fähigkeit zur Hörwahrnehmung weitgehend zurückerlangen.
Über elf Prozent der Menschen in der Europäischen Union sind von Hörverlust betroffen, aber nur 41 Prozent von ihnen verwenden eine Hörhilfe, weil sie selbst mit einem Gerät Sprache nicht zufriedenstellend verstehen. Andere verzichten auf ein Hörgerät, weil die Anpassung durch einen Fachmann oft aufwendig und zeitraubend ist.
Bild: Untersuchung des intelligenten Sensors im Vergleich zu einem klassischen Mikrofon, Michael Reichel, TU Ilmenau
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Die Technische Universität Ilmenau hat gemeinsam mit Forschungspartnern ein Mikrofon entwickelt, das von der Biologie inspiriert ist und Schall ähnlich wie das menschliche Ohr aufnimmt. Das Mikrofon könnte helfen, die Spracherkennung zur Steuerung einer Vielzahl von digitalen Anwendungen zu verbessern. Das neue Verfahren könnte in Zukunft akustische Gesamtsysteme aus Mikrofon und Spracherkennung sogar effizienter machen, sodass sie weniger Energie verbrauchen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten des Fachgebiets Mikro- und nanoelektronische Systeme der TU Ilmenau und seiner Forschungspartner wurden soeben im renommierten internationalen Fachmagazin Nature Electronics veröffentlicht.
Bild: Technologisches Herzstück des Mikrofons sind den Haarzellen des menschlichen Innenohrs nachempfundene Biegebalken aus Silizium. Michael Reichel, TU Ilmenau.
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Gehörlos geborene Menschen nutzen Teile des auditiven Hirnareals für das Sehen. Diese behindert jedoch die Wiederherstellung des Hörsinns nicht, fanden MHH-Forschende heraus.
Fünf Sinne hat der Mensch, um seine Umgebung wahrzunehmen: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Verliert er einen davon, kompensieren den Verlust zum Teil die verbliebenen Sinne. Gehörlos geborene Menschen haben dann verbesserte visuellen Fähigkeiten. „Crossmodale Plastizität“ nennt die Wissenschaft die Fähigkeit des Gehirns, sich bei Verlust eines Sinnessystems einem anderen zuzuwenden.
Bild: Professor Dr. Andrej Kral mit einem Multi-Elektroden-Array vor einem Verstärker zur Hirnstrommessung. Copyright: Karin Kaiser / MHH
Weiterlesen: Visuelle Kommunikation vor CI-Einsatz schadet gehörlosen Kindern nicht
Bild: Eine innovative Audio-Technologie der TU Ilmenau für Augmented und Virtual Reality ermöglicht es, virtuelle Schallquellen in einer natürlichen Umgebung zu erzeugen. Florian Klein, TU Ilmenau
Optische Cochlea Implantate versprechen eine verbesserte Wiederherstellung des Hörens bei Schwerhörigkeit und Taubheit. Ein Team von Göttinger Hörforschenden um Antoine Huet definiert erstmals den biologisch plausiblen Bereich der Stimulationsparameter für den Einsatz des optischen Cochlea Implantats beim Menschen. Veröffentlicht in Brain Stimulat
Bild: MBExC Junior Fellow Dr. Antoine Huet vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften, UMG,.Foto: MBExC
Die Optogenetik, die Steuerung gentechnisch veränderter Zellen mit Licht, hat die Biowissenschaften und die Medizin revolutioniert. Sie erlaubt es, die Aktivität von Zellen und ihrer Netzwerke über Lichtpulse gezielt zu steuern und eröffnet damit völlig neue Perspektiven für die Therapie von Funktionsstörungen sensorischer Systeme, wie dem Hören und dem Sehen. Die optogenetische Behandlung von Schwerhörigkeit und Taubheit durch das optische Cochlea Implantat (oCI), befindet sich noch im präklinischen Stadium. Vorklinische Studien und Simulationen legen nahe, dass das Hören mit Licht das Potenzial hat, einen nahezu physiologischen Höreindruck zu erzeugen, der auch das Erkennen emotionaler Zwischentöne und komplexer Melodien einschließt.
Hörforscher und Neurowissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen erhält Förderung des Europäischen Forschungsrats für das Projekt „Opto-Wave“ zur Optimierung des optischen Cochlea Implantats für die Anwendung bei Hörgeschädigten.
Prof. Dr. Tobias Moser, Direktor des Instituts für Auditorische Neu-rowissenschaften der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), hat einen Proof of Concept Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Der ERC fördert damit Mosers Projekt zur Entwicklung „Wellenleiter-basierter Cochlea Implantate für die Optogenetische Stimulation“ (OptoWave). Die Förderung in Höhe von 150.000 Euro unterstützt ihn bei dem Transfer von Forschungserkenntnissen in die Praxis und schließt die Lücke zwischen den Entdeckungen aus der Pionierforschung und deren praktischer Anwendung. Die Finanzierung ist Teil des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms “Horizont Europa”.
Bild: Prof. Dr. Tobias Moser, Direktor des Instituts für Auditorische Neurowissenschaften, UMG. MBExC/spförtner
Sie sind gerade einmal daumennagelgroß, können miteinander kommunizieren, reagieren aufeinander und sollen künftig das Leben von Menschen mit funktionalen Einschränkungen erleichtern. Die Rede ist von einer neuen Generation interaktiver Mikroimplantate, die das BMBF-Innovationscluster INTAKT, koordiniert vom Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT, entwickelt hat. Diese Miniatur-Helfer sind etwa Impulsgeber bei Tinnitus oder bei Funktionsstörungen des Verdauungstrakts und sollen die Wiedererlangung der Greiffunktionen der Hand unterstützen.
Bild: Komplexe Funktionalität auf kleinstem Raum: Das verkapselte Mikroimplantat beinhaltet eine achtlagige Platine.
In unserem Innenohr gibt es zwei verschiedene Typen von Sinneszellen, die für das Hören zuständig sind. Ein MHH-Forschungsteam hat jetzt den molekularen Schalter für die Bildung dieser inneren und äußeren Haarzellen identifiziert und damit einen wichtigen Baustein zur Behandlung von Schwerhörigkeit gefunden.
Bild: Haben einen wichtigen Schalter für die Hörentwicklung gefunden: Dr. Mark-Oliver Trowe (links) und Professor Dr. Andreas Kispert mit der Aufnahme von inneren (rot) und äußeren (grau) Haarsinneszellen aus dem Innenohr der Maus. Copyright: Karin Kaiser / MHH
Die inneren und äußeren Haarzellen entstehen vor der Geburt aus einem gemeinsamen Typ von Vorläuferzellen. Welche Faktoren die unterschiedliche Entwicklung steuern, war lange Zeit unbekannt. Ein Forschungsteam um Professor Dr. Andreas Kispert und Dr. Mark-Oliver Trowe vom Institut für Molekularbiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat jetzt den Schlüssel gefunden und nachgewiesen, wie dieser den Prozess kontrolliert:
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