Uniklinikum Würzburg: Zentrum für genetische Innenohrstörungen eingerichtet
Als Teil des Comprehensive Hearing Centers des Uniklinikums Würzburg widmet sich jetzt ein neues Zentrum noch intensiver der Forschung, Diagnostik und Behandlung von genetisch bedingten Hörstörungen
Rund zwei Drittel aller Hörstörungen sind genetisch bedingt. „Vor diesem Hintergrund arbeitet unser Comprehensive Hearing Center schon seit mehr als einem Jahrzehnt intensiv mit dem Institut für Humangenetik der Universität Würzburg zusammen“, berichtet Prof. Dr. Dr. h. c. Rudolf Hagen.
Bild: Diese Zwillingsmädchen sind von einer angeborenen, beidseitigen Hörminderung betroffen. Mit einem neuen Zentrum will sich das Uniklinikum Würzburg in Zukunft noch stärker solchen genetischen Innenohrstörungen widmen. Foto: Daniel Peter / Uniklinikum Würzburg
Weiterlesen: Zentrum für genetische Innenohrstörungen eingerichtet
Brandenburg Labs und TU Ilmenau entwickeln Spezialkopfhörer zur Therapie von Tinnitus
Die Brandenburg Labs GmbH und die Technische Universität Ilmenau starten ein Forschungsprojekt, in dem sie einen Spezialkopfhörer zur Diagnostik und Therapie von Tinnitus entwickeln. Der Kopfhörer mit Raumklang soll künftig eine engere Verknüpfung von Tinnitus-Diagnose und -Therapie (Theranostik) ermöglichen und die Lebensqualität von Tinnitus-Betroffenen verbessern. Das zweijährige Verbundprojekt wird im Rahmen der Richtlinie des Freistaats Thüringen zur Förderung von Forschung, Technologie und Innovation als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie (REACT-EU) finanziert.
Bild: Akustik-Forschung der TU Ilmenau an einem Kunstkopf - TU Ilmenau/Michael Reichel
„Das sogenannte Signal-Rausch-Verhältnis verschlechtert sich um bis zu drei Dezibel, was das Sprachverstehen in Gesprächssituationen mit etwa gleich lautem Hintergrundlärm bereits um bis zu 50 Prozent reduziert.
Weiterlesen: Atemschutzmasken reduzieren das Sprachverstehen und verstärken die Höranstrengung
Gesundheit und Gesundheitskompetenz von Menschen mit Beeinträchtigung
in Zeiten der Corona-Pandemie (COVID-HL-HeHLDiCo)
Einladung zu einer Online-Befragung
PDF Download >>>
Umfrage in schwerer Sprache unter: https://ww2.unipark.de/uc/HeHLDiCo/
Lautmalereien könnten die entscheidende Rolle bei der Entstehung der menschlichen Sprache gespielt haben. Darauf deuten die Ergebnisse einer weltweit durchgeführten Studie eines internationalen Forscherteams unter der Leitung von Expert:innen des Leibniz-Zentrums Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS), Berlin und der University of Birmingham hin.
Nicht nur Gesten, sondern auch Lautmalereien könnten ein wesentlicher Baustein für die Entstehung der menschlichen Sprache gewesen sein. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie mit knapp 1000 Teilnehmer:innen aus 28 Sprachen.
Bildgebende Verfahren ermöglichen entscheidenden Schritt zur Entwicklung neuartiger Hörprothesen
Gesprochene Worte verstehen, eine normale Sprache entwickeln -Cochlea-Implantate ermöglichen Menschen mit hochgradigem Hörverlust einen großen Gewinn an Lebensqualität. Problematisch sind jedoch Hintergrundgeräusche, sie beeinträchtigen das Sprachverständnis von Menschen mit Cochlea-Implantat erheblich. Das Team um Tobias Moser vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften und InnenOhrLabor der Universitätsmedizin Göttingen und von der Forschungsgruppe Auditorische Neurowissenschaften und Optogenetik am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ) arbeitet deshalb daran, Cochlea-Implantate zu verbessern.
Bild: Links: 3D-Mikroskopische Aufnahme eines LED-basierten optischen Cochlea-Implantats (blaue LEDs in grauer Silikonverkapselung) mit Haarzellen (orange) und Hörnerv (blau/grün) in der Cochlea eines Weißbüschelaffen. Rechts: oCI in der basalen Windung. Daniel Keppeler, UMG
Demenz, die krankhafte Abnahme des Gedächtnisses und der Fähigkeit zu denken und Entscheidungen zu treffen, wird zu einer immer größeren Herausforderung für Betroffene, Familien sowie Gesundheitssysteme. Eine aktuelle, repräsentative Studie der Universität Leipzig mit 3.500 Senioren über 75 Jahren zeigt, dass Hörbeeinträchtigungen einen signifikanten Einfluss auf die langfristige Entwicklung dieser Krankheit haben. Die Ergebnisse sind aktuell im „Journal of the American Geriatrics Society“ erschienen.
Weiterlesen: Aktuelle Studie weist Hörminderung als Risikofaktor für Demenz nach
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung haben den Alltag der meisten Menschen stark verändert. Sie sollen nur in Ausnahmefällen die eigene Wohnung verlassen. Soziale Kontakte zu pflegen und an Veranstaltungen teilzunehmen, ist kaum noch oder nur digital möglich. Verändert sich deshalb das Nutzungsverhalten rund um das Internet? Doch zuallererst ist ein Internetzugang erst einmal notwendig.
Bild:Personen, die Zugang zum Internet haben, gesamt und nach Alter, 2017 und 2020 (in Prozent), Deutsches Zentrum für Altersfragen
Im Rahmen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) wurde untersucht, wie sich im Juni/Juli 2020 der Zugang zum Internet und seine Nutzung im Vergleich zu 2017 verändert haben.
Weiterlesen: Internetnutzung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte
Akustik- und Musikinstrumentenforschung in der Zuse-Gemeinschaft trennt Klang vom Krach
Sei es Sprache oder Musik: Ob ein Klang zum einen als verständlich, zum anderen als angenehm empfunden wird, hängt nicht nur von der Lautstärke, sondern auch davon ab, in welchem Umfeld der Laut ertönt. Forschende der Zuse-Gemeinschaft arbeiten erfolgreich daran, das individuelle Hörerleben mit evidenzbasierten Methoden zu bewerten und daraus Schlüsse für verbesserte Akustik zu ziehen, sowohl fürs Hören des Individuums wie auch für Gemeinschaftserlebnisse wie Konzerte.
Bild: Messung einer Geige und Gitarre im reflexionsarmen Raum. Copyright: IfM
Die Sprachanalyse spielt bereits im heutigen Leben eine Rolle: Sprache kann aufgenommen, verarbeitet und übersetzt werden. SprachApps, die Erkrankungen anhand von Stimme und Sprache analysieren können, sind bereits in der Entwicklung. Nun geht das Team um Prof. Dr. Björn Schuller, Universität Augsburg, den nächsten Schritt: Mit dem im Januar 2021 gestarteten Projekt „ADI0NOMOUS“ erforschen sie Klang insgesamt. Das Projekt wird im Rahmen des renommierten Reinhart-Koselleck-Programms von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zunächst für fünf Jahre gefördert.
Bild: Prof. Dr. Björn Schuller, Universität Augsburg
Weiterlesen: Klanglandschaften mit künstlicher Intelligenz entschlüsseln
Der CIV NRW veröffentlicht eine Einladung von Kathrin Schröder und bittet um Teilnahme.
Der Arbeitsplatz nimmt eine wichtige Rolle im Leben ein. Aber wie zufrieden sind Menschen mit einer Schwerhörigkeit an ihrem Arbeitsplatz.
Alle schwerhörigen Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, sind zur Teilnahme an einer Umfrage eingeladen.
Die Teilnahme an der Befragung wird ca. 20 Minuten in Anspruch nehmen und gesammelte Daten werden in anonymisierter Form gespeichert und weiterverarbeitet.
Die Befragung wird im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Rehabilitationswissenschaften M.A. der Universität zu Köln durchgeführt und durch den Lehrstuhl für Pädagogik und Didaktik hörgeschädigter Menschen betreut.
Sie können unter folgendem Link https://www.soscisurvey.de/azschwerhoerig/ teilnehmen:
Sollten Sie nicht zum Fragebogen weitergeleitet werden, kopieren Sie bitte den Link und fügen diesen in Ihr Browserfenster ein.
Kathrin Schröder
Studierende im Studiengang Rehabilitationswissenschaften M.A.
Universität zu Köln
Eine neue Studie zeigt, wie akute, hochgradige Lärmbelästigung zu langfristigen Änderungen im Gehirn führt. Das Forscherteam aus Göttingen, Magdeburg und Erlangen hat entdeckt, dass sich die Aktivität von Nervenzellen in der Hörrinde von Wüstenrennmäusen nach akuter Lärmbelästigung stark einschränkt, aber Wochen später deutlich verstärkt ist. Das Team vermutet hier einen dem Hörschaden entgegenwirkenden Kompensationsmechanismus und eine mögliche neurologische Ursache von Schwerhörigkeit oder Tinnitus. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe von „Frontiers in Neuroscience“ erschienen.
Bild: Die Wissenschaftler haben im Tiermodell untersucht, was im Gehirn von Wüstenrennmäusen nach Beschallung mit einem lauten Ton passiert, Reinhard Blumenstein, LIN
Nachdem an der Universität Lüttich in Belgien von Prof. Dr. Philippe Lefebvre, im September das erste vollständig implantierbare Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt wurde (die CIV NRW News berichtete - Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt), wurde im November das erste vollständig implantierbare Cochlea-Implantat (TICI) in Deutschland eingesetzt. Die CIV NRW News macht darauf aufmerksam, dass es sich um eine Machbarkeitsstudie handelt und mit der Markteinführung erst in einigen Jahren zu rechnen ist.
Erstmals in Deutschland wurde ein vollständig implantierbares Cochlea-Implantat (Totally Implantable Cochlear Implant (TICI)) in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des LMU Klinikums München eingesetzt.
Bild: Prof. Dr. Joachim Müller, Foto: Peter Hölterhoff
Weiterlesen: Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat (TICI) in Deutschland eingesetzt
- Datenerhebung unter Physio-, Ergotherapeut_innen und Logopäd_innen
- Prof. Dr. Tobias Moser erhält hohe Auszeichnung
- Hörwahrnehmung besser verstehen durch virtuelle Realität
- KI übertrifft Mensch bei Spracherkennung
- Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt
- Restgehörerhaltende Cochlear Implantat Chirurgie
- Besseres Hören – bessere Effekte der Musiktherapie bei Tinnitus!
- Hören, wie du es magst
- Deutsche wissen am besten, wo man einen Hörtest bekommt.
- Oldenburger Hörforscher erhält renommiertes Freigeist-Fellowship der Volkswagenstiftung