Forscherinnen und Forscher der Universität zu Lübeck haben im Rahmen einer Studie herausfinden können, dass zwischen der Hörfähigkeit und der eigenen Persönlichkeit ein Zusammenhang besteht. Wie gut man mit dem eigenen Gehör und mit störenden Hintergrundgeräuschen zurechtkommt, hängt demnach damit zusammen, ob man ein eher sorgenvoller Mensch ist. Die Psychologinnen und Psychologen aus der Arbeitsgruppe Auditive Kognition konnten diese Forschungsergebnisse im Fachblatt “Royal Society Open Science” veröffentlichen. Schon lange ist bekannt,
Das Fraunhofer IDMT stellt Lösungen für die Analyse, Bewertung und Verbesserung von Sprachverständlichkeit vor.
Neue Audioanalyseverfahren des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT unterstützen Tonschaffende dabei, die Verständlichkeit von Sprache objektiv einzuschätzen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum optimalen Audio-Mix.
Bei Medienproduktionen oder im Broadcast-Bereich wird oftmals subjektiv entschieden, ob Sprachanteile für Zuhörende ausreichend gut verständlich sind. Jeder Mensch hat jedoch unterschiedliche Hörpräferenzen. Außerdem kann es sinnvoll sein, je nach Zielgruppe auf den demographischen Wandel und bestehende Höreinschränkungen Rücksicht zu nehmen.
Bild: Die Lösungen des Fraunhofer IDMT in Oldenburg zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit basieren u.a. auf Algorithmen zur Quellentrennung, die Dialoge auch bei komplexer Hintergrundakustik isolieren und hervorheben. Anika Bödecker, Fraunhofer IDMT
Implantate können den Körper aktiv unterstützen: So etwa Herzschrittmacher, Neuroprothesen oder Cochlea-Implantate. Künftig sollen aktive Implantate kleiner, energiesparsamer und vor allem patientenschonender werden. Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT arbeitet daher an der Miniaturisierung, der Energieversorgung von außen und an drahtlos vernetzten Implantaten.
Während Zahnimplantate »nur« den Zahn ersetzen und dem Körper wie ihr natürliches Vorbild mechanisch beim Zermahlen der Nahrung helfen, unterstützen andere Implantate den Körper aktiv – und werden daher »aktive Implantate« genannt.
Bild: Implantatelektronik mit integrierter Schnittstelle für die drahtlose Energie- und Datenübertragung mittels Ultraschall zur Versorgung tief liegender Implantate.
© Fraunhofer IBMT
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FAU-Wissenschaftler will den kleinen Bruder des Tinnitus – den Zwickerton – besser verstehen.
Ein Pfeifen, das nicht mehr überhört werden kann. Millionen Menschen werden täglich vom Tinnitus begleitet. Um die dahintersteckenden Mechanismen besser zu verstehen, forscht Dr. Achim Schilling von der HNO-Klinik an der FAU am Zwickerton, einem künstlich erzeugten kurzen Phantomgeräusch, ähnlich einem Tinnitus. Das mit 400.000 Euro geförderte DFG-Projekt läuft drei Jahre.
Uniklinikum Würzburg: Zentrum für genetische Innenohrstörungen eingerichtet
Als Teil des Comprehensive Hearing Centers des Uniklinikums Würzburg widmet sich jetzt ein neues Zentrum noch intensiver der Forschung, Diagnostik und Behandlung von genetisch bedingten Hörstörungen
Rund zwei Drittel aller Hörstörungen sind genetisch bedingt. „Vor diesem Hintergrund arbeitet unser Comprehensive Hearing Center schon seit mehr als einem Jahrzehnt intensiv mit dem Institut für Humangenetik der Universität Würzburg zusammen“, berichtet Prof. Dr. Dr. h. c. Rudolf Hagen.
Bild: Diese Zwillingsmädchen sind von einer angeborenen, beidseitigen Hörminderung betroffen. Mit einem neuen Zentrum will sich das Uniklinikum Würzburg in Zukunft noch stärker solchen genetischen Innenohrstörungen widmen. Foto: Daniel Peter / Uniklinikum Würzburg
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Brandenburg Labs und TU Ilmenau entwickeln Spezialkopfhörer zur Therapie von Tinnitus
Die Brandenburg Labs GmbH und die Technische Universität Ilmenau starten ein Forschungsprojekt, in dem sie einen Spezialkopfhörer zur Diagnostik und Therapie von Tinnitus entwickeln. Der Kopfhörer mit Raumklang soll künftig eine engere Verknüpfung von Tinnitus-Diagnose und -Therapie (Theranostik) ermöglichen und die Lebensqualität von Tinnitus-Betroffenen verbessern. Das zweijährige Verbundprojekt wird im Rahmen der Richtlinie des Freistaats Thüringen zur Förderung von Forschung, Technologie und Innovation als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie (REACT-EU) finanziert.
Bild: Akustik-Forschung der TU Ilmenau an einem Kunstkopf - TU Ilmenau/Michael Reichel
„Das sogenannte Signal-Rausch-Verhältnis verschlechtert sich um bis zu drei Dezibel, was das Sprachverstehen in Gesprächssituationen mit etwa gleich lautem Hintergrundlärm bereits um bis zu 50 Prozent reduziert.
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Gesundheit und Gesundheitskompetenz von Menschen mit Beeinträchtigung
in Zeiten der Corona-Pandemie (COVID-HL-HeHLDiCo)
Einladung zu einer Online-Befragung
PDF Download >>>
Umfrage in schwerer Sprache unter: https://ww2.unipark.de/uc/HeHLDiCo/
Lautmalereien könnten die entscheidende Rolle bei der Entstehung der menschlichen Sprache gespielt haben. Darauf deuten die Ergebnisse einer weltweit durchgeführten Studie eines internationalen Forscherteams unter der Leitung von Expert:innen des Leibniz-Zentrums Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS), Berlin und der University of Birmingham hin.
Nicht nur Gesten, sondern auch Lautmalereien könnten ein wesentlicher Baustein für die Entstehung der menschlichen Sprache gewesen sein. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie mit knapp 1000 Teilnehmer:innen aus 28 Sprachen.
Bildgebende Verfahren ermöglichen entscheidenden Schritt zur Entwicklung neuartiger Hörprothesen
Gesprochene Worte verstehen, eine normale Sprache entwickeln -Cochlea-Implantate ermöglichen Menschen mit hochgradigem Hörverlust einen großen Gewinn an Lebensqualität. Problematisch sind jedoch Hintergrundgeräusche, sie beeinträchtigen das Sprachverständnis von Menschen mit Cochlea-Implantat erheblich. Das Team um Tobias Moser vom Institut für Auditorische Neurowissenschaften und InnenOhrLabor der Universitätsmedizin Göttingen und von der Forschungsgruppe Auditorische Neurowissenschaften und Optogenetik am Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ) arbeitet deshalb daran, Cochlea-Implantate zu verbessern.
Bild: Links: 3D-Mikroskopische Aufnahme eines LED-basierten optischen Cochlea-Implantats (blaue LEDs in grauer Silikonverkapselung) mit Haarzellen (orange) und Hörnerv (blau/grün) in der Cochlea eines Weißbüschelaffen. Rechts: oCI in der basalen Windung. Daniel Keppeler, UMG
Demenz, die krankhafte Abnahme des Gedächtnisses und der Fähigkeit zu denken und Entscheidungen zu treffen, wird zu einer immer größeren Herausforderung für Betroffene, Familien sowie Gesundheitssysteme. Eine aktuelle, repräsentative Studie der Universität Leipzig mit 3.500 Senioren über 75 Jahren zeigt, dass Hörbeeinträchtigungen einen signifikanten Einfluss auf die langfristige Entwicklung dieser Krankheit haben. Die Ergebnisse sind aktuell im „Journal of the American Geriatrics Society“ erschienen.
Weiterlesen: Aktuelle Studie weist Hörminderung als Risikofaktor für Demenz nach
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zur Eindämmung haben den Alltag der meisten Menschen stark verändert. Sie sollen nur in Ausnahmefällen die eigene Wohnung verlassen. Soziale Kontakte zu pflegen und an Veranstaltungen teilzunehmen, ist kaum noch oder nur digital möglich. Verändert sich deshalb das Nutzungsverhalten rund um das Internet? Doch zuallererst ist ein Internetzugang erst einmal notwendig.
Bild:Personen, die Zugang zum Internet haben, gesamt und nach Alter, 2017 und 2020 (in Prozent), Deutsches Zentrum für Altersfragen
Im Rahmen des Deutschen Alterssurveys (DEAS) wurde untersucht, wie sich im Juni/Juli 2020 der Zugang zum Internet und seine Nutzung im Vergleich zu 2017 verändert haben.
Weiterlesen: Internetnutzung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte
Akustik- und Musikinstrumentenforschung in der Zuse-Gemeinschaft trennt Klang vom Krach
Sei es Sprache oder Musik: Ob ein Klang zum einen als verständlich, zum anderen als angenehm empfunden wird, hängt nicht nur von der Lautstärke, sondern auch davon ab, in welchem Umfeld der Laut ertönt. Forschende der Zuse-Gemeinschaft arbeiten erfolgreich daran, das individuelle Hörerleben mit evidenzbasierten Methoden zu bewerten und daraus Schlüsse für verbesserte Akustik zu ziehen, sowohl fürs Hören des Individuums wie auch für Gemeinschaftserlebnisse wie Konzerte.
Bild: Messung einer Geige und Gitarre im reflexionsarmen Raum. Copyright: IfM
- Klanglandschaften mit künstlicher Intelligenz entschlüsseln
- Arbeitszufriedenheit bei Schwerhörigkeit
- Hörschaden im Gehirn
- Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat (TICI) in Deutschland eingesetzt
- Datenerhebung unter Physio-, Ergotherapeut_innen und Logopäd_innen
- Prof. Dr. Tobias Moser erhält hohe Auszeichnung
- Hörwahrnehmung besser verstehen durch virtuelle Realität
- KI übertrifft Mensch bei Spracherkennung
- Erstes vollständig implantierbares Cochlea-Implantat in Europa eingesetzt
- Restgehörerhaltende Cochlear Implantat Chirurgie
